Der Anblick von Kokosnusspalmen lässt bei vielen von uns das Urlaubsfeeling erst so richtig aufwallen. Sie sind auf Koh Samui allgegenwärtig, zum Beispiel als Dachdeckung, als Baustoff, als Bestandteil im Essen, als kühler Drink, als Hindernis auf der Straße, als Dekorationsobjekt, als Grundstoff in Kosmetik…und noch viel, viel mehr. 

Seit einiger Zeit ist die Kokosnuss auch in Europa in aller Munde, die Schönheits- und Gesundheitsindustrie hat die Marketingmaschinerie angeworfen. Was Kokosöl so genial macht ist die Laurinsäure. Sie ist es auch, die hauptverantwortlich ist für die antimikrobielle Wirkung.

Worüber ich im Zusammenhang mit Kokosöl definitiv nicht sprechen werde, sind Anwendungen gegen Alzheimer, Demenz, Krebserkrankungen und Parkinson. Es gibt Studien dazu und ich leugne ganz bestimmt nicht die positive Wirkung von Naturheilmitteln, aber dies sind schwere Erkrankungen und ich habe keine medizinische Ausbildung, bin also auf gar keinen Fall befähigt in der Öffentlichkeit irgendwelche Behandlungen anzupreisen. 

Ich möchte an dieser Stelle vielmehr meine persönlichen, zur täglichen Routine gehörenden Anwendungsmöglichkeiten mit euch teilen. Für mich muss es einfach und simpel sein. Zehn verschiedene Tiegel, Tuben und Töpfe alleine für die Gesichtspflege im Bad zu haben ist wirklich nicht mein Ding. Dank der fabelhaften Kokosnuss habe ich nur wenig mehr als eine Flasche Kokosöl im Bad. 

Kokosöl ist eine wunderbare, natürliche Haarpflege!

Wasche dein Haar einmal gründlich mit Shampoo und drücke es mit einem Handtuch aus. Nimm einen guten Esslöffel Kokosöl – Kurzhaarköpfe weniger, Langhaarköpfe mehr – und massiere es von der Kopfhaut bis nach unten in die Spitzen ein. Setze dir eine Badehaube auf, oder wickle ein Handtuch um den Kopf, und lasse das Öl 30 Minuten einwirken. Danach wäschst du dein Haar mit Shampoo aus. Spülung, Packung & Co. benötigst du nicht mehr.

Für mein feines Haar ist es zu viel des Guten wenn ich am Haaransatz beginne, deshalb nehme ich den umgekehrten Weg. Das meiste kommt in die spröden Spitzen und in die trockenen Längen, was ich dann noch an den Händen habe massiere ich in die Kopfhaut ein.

Bist du eher der Instant-Pflegetyp, dann verwende eine kleine Menge Kokosöl einfach nach deiner gewohnten Wäsche, als Haarspitzenöl. Verteilst du es bis in die Längen, kannst du auf eine Spülung verzichten.

Kokosöl in der Hautpflege

Kokosöl ist in der Lage Bakterien, Pilze und Viren zu bekämpfen! Gerade in der Hautpflege ist es tatsächlich ein Allroundtalent. Du kannst es gegen Akne & Pickel, Falten, Augenringe und Pigmentstörungen anwenden. Du kannst es als Augen-Make-Up Entferner verwenden, die Wimpern pflegen und die Lippen schützen. Es hilft bei Neurodermitis und Schuppenflechte, ist ein natürlicher Sonnenschutz und bekämpft Fuß- und Nagelpilz.

Kokosöl als Sonnenschutz

Sonnenschutz ist immer eine individuelle Sache. Ich kann hier nur von meiner Haut sprechen, für deine kannst du daraus jedoch bestimmt deine eigenen Schlüsse ziehen.

Also ich bin so der durchschnittliche Hauttyp: dunkles Haar, blaue Augen und helle Haut. Nicht empfindlich, aber auch nicht robust. Kokosöl hält ungefähr 20 % der schädlichen Sonnenstrahlen ab. In Europa komme ich nur mit dem Öl sehr fein durch den Tag, das heißt aber ich liege NICHT die ganze Zeit in der prallen Sonne. Beim tatsächlichen Sonnenbaden komme ich um konventionellen, jedoch nicht allzu hohen, Sonnenschutz nicht herum. Unter der thailändischen Sonne reicht das nicht! Die wenigsten können sich hier den ganzen Tag dem prallen Sonnenlicht aussetzen. Ich müsste mich wahrscheinlich in UV abweisende Folie einwickeln und, bei den Temperaturen, einen Tanklaster mit Trinkwasser in Reichweite haben. Auf unserer Kokosnussinsel setze ich auf einen auf Kokosöl basierenden Sonnenschutz ab Lichtschutzfaktor 20. Sonnencreme ist auch hier nicht billig und ich empfehle dringend, so leid es mir tut das zu sagen, entweder in Supermärkten (BigC, 7/11 usw.) oder etablierten Pharmacy Stores zu kaufen. Seit Jahren kommen immer wieder Verdächtigungen über gefälschten Sonnenschutz auf, der in lokalen Gemischtwarenläden angeboten wird.

Kokosöl zur Lippenpflege

Ich sage nur „Labello“! Meine Güte, hat man spröde Lippen ist ein Lippenpflegestift eigentlich das allerletzte Produkt das man verwenden sollte. Es bringt zwar Erleichterung, aber man muss in immer kürzeren Abständen nachcremen. Das kann bis zu einer tatsächlichen Sucht führen. Die chemischen Zusatzstoffe in den meisten Lippenpflegestiften verhindern die natürliche Fähigkeit der Lippen, den Feuchtigkeitshaushalt selbst zu regulieren. Kokosöl unterstützt die Lippenhaut beim Aufbau, hilft Risse zu heilen, spendet Feuchtigkeit und schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen.

Ich verwende meistens das pure Öl, du kannst aber sehr einfach deinen eigenen Lippenbalsam herstellen. Ich habe ein nettes Rezept gefunden und ausprobiert: Schmelze im Wasserbad zu gleichen Teilen Kokosöl, Bienenwachs und Sheabutter, und wenn vorhanden den Rest eines Naturkosmetik Lippenstiftes. Der Schmelzvorgang dauert nur ein paar Minuten, danach befüllst du vorbereitete Tiegelchen und lässt deinen Balsam erkalten. FERTIG!

Ölziehen mit Kokosöl

Ölziehen mit Kokosöl ist durch seine antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaft extrem wirkungsvoll. Ziehe einen Esslöffel Kokosöl für 10-20 Minuten durch den Mund, lasse dabei keine Stelle unberührt, sauge es zwischen deinen Zähnen hindurch. Wahrscheinlich hältst du anfangs keine 10  Minuten durch, das macht nichts, ziehe einfach so lange es geht. Sei beim Ausspucken nicht erschrocken über die Farbe die das Öl angenommen hat, das ist ganz normal. Spüle mit warmem Wasser nach um die Ölrückstände los zu werden. So beugst du nicht nur Karies und Zahnfleischentzündungen vor, du wirst auch mit weißeren Zähnen belohnt. Du kannst entweder gleich nach dem Aufstehen, vor dem Zähneputzen und dem Frühstück, oder vor dem Schlafengehen, nach dem Zähneputzen ziehen.

Kokospalme spiegelt sich in Sonnenbrille

Kokosöl Anwendung: Weitere Möglichkeiten

Kokosöl ist ein hervorragendes Deodorant, es zerstört die geruchsbildenden Bakterien, pflegt die dünne Achselhaut und wirkt desinfizierend. Ich verwende es auch hier wieder pur, manchmal mische ich ein paar Tropfen meines liebsten ätherischen Öles dazu. Da ich in den Tropen lebe ist mein Kokosöl immer flüssig und es ist leicht der Sprühflasche ein paar Tropfen Aromaöl zuzufügen. Du kannst zuhause genauso vorgehen wie beim Lippenbalsam: schmelzen, rühren, abfüllen. Mein Deospray ist deine Deocreme.

Ersetzt du Rasierschaum durch Kokosöl schützt du deine Haut vor Rasierbrand und hältst sie weich und glatt. Einziger Nachteil ist, dass du den Rasierer nicht einfach auswaschen kannst, sondern ihn vom Fett befreien musst.

Bei Halsschmerzen und Erkältungen kommen wieder die antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften zur Geltung. Bereite dir eine heiße Zitrone mit viel Honig zu und rühre einen oder zwei Teelöffel Kokosöl ein.

Durch eine Pilzinfektion verursachte Magen- und Darmprobleme kannst du mit der oralen Einnahme von Kokosöl behandeln, beziehungsweise ihnen mit einem Esslöffel Kokosöl pro Tag vorbeugen.

Wenn wir hier über Erkrankungen sprechen muss ich dazu sagen, dass jedem scheinbar kleinem Problem natürlich eine ernsthafte Erkrankung zugrunde liegen kann. Ich appelliere immer an den gesunden Menschenverstand, an das Gefühl für den eigenen Körper. Wer unsicher ist muss seine Beschwerden in jedem Fall einem Arzt vorführen!

Ein letzter Absatz für die Damen. Kokosöl ist ein geradezu geniales Intimpflegeprodukt! Es pflegt die empfindlichen Schleimhäute, beruhigt Irritationen, spendet Feuchtigkeit und ist antibakteriell und antifungizid, ohne dabei das natürliche Klima zu schädigen. Es ist PERFEKT! Als Gleitmittel verwendet muss man wissen, dass es sich NICHT mit Latex verträgt.

Kokosöl kaufen

Kaltgepresstes Kokosöl, das sowohl zum Kochen als auch zur innerlichen und äußerlichen Anwendung geeignet ist, kannst Du hier bestellen.